Tierbestattung: Möglichkeiten, Kosten und Tipps für einen würdevollen Abschied

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Ein Halsband, eine brennende Kerze und eine weiße Lilie liegen auf einem Tisch
© New Africa/www.shutterstock.com

Der Verlust eines geliebten Haustiers ist schmerzhaft und bringt oft schwerwiegende Entscheidungen mit sich. Die Frage, wie und wo der tierische Begleiter bestattet werden soll, ist für viele Tierhalter emotional belastend. Neben dem Wunsch nach einer würde- und liebevollen Ruhestätte für das Haustier spielen auch die Kosten sowie rechtliche und logistische Fragen eine Rolle.



Der Abschied von einem Haustier ist für viele mehr als der Verlust eines Tieres – es ist der Abschied von einem Freund und Familienmitglied. In dieser schweren Zeit stellt sich die Frage, wie man seinen Lieblingen einen würdevollen und angemessenen Abschied bereitet. Soll das Tier im eigenen Garten begraben werden? Oder ist ein Tierfriedhof die richtige Wahl? Dieser Ratgeber hilft Ihnen, die Optionen zu verstehen und die beste Entscheidung für Sie und Ihr Tier zu treffen.

Die verschiedenen Möglichkeiten der Tierbestattung

Wenn das Haustier stirbt, stehen viele Tierhalter vor einer belastenden Situation: Der Abschied fällt schwer, und gleichzeitig gilt es, eine Entscheidung über die Bestattung des Tieres zu treffen. Ob Gartenbestattung, Tierfriedhof oder Einäscherung – jeder Weg hat seine Vor- und Nachteile sowie finanzielle Aspekte.

1. Die Gartenbestattung – Abschied im privaten Rahmen

Für viele ist es ein tröstender Gedanke, das Haustier im eigenen Garten beizusetzen. Diese Möglichkeit ist jedoch an gesetzliche Vorschriften gebunden: So darf die Gartenbestattung nur auf einem Grundstück erfolgen, das sich im Besitz des Tierhalters befindet und außerhalb eines Wasserschutzgebietes liegt. Zudem muss das Grab mindestens 50 Zentimeter tief sein, um die Verwesung sicherzustellen. Das Tier darf nicht an einer ansteckenden Krankheit gestorben sein. Diese Bestattungsart ist besonders beliebt, da sie keine laufenden Kosten verursacht und die Trauerbewältigung durch eine bleibende Gedenkstätte im eigenen Garten unterstützt​.

Vorteile:

  • Kostengünstig, da keine Gebühren für Friedhöfe anfallen.
  • Ein dauerhaft zugänglicher Ort für die Trauerbewältigung.

Nachteile:

  • Nicht in allen Regionen erlaubt.
  • Begrenzte Optionen für große Haustiere.

2. Der Tierfriedhof – Eine bleibende Ruhestätte

Tierfriedhöfe bieten eine würdevolle Umgebung für die Bestattung und schaffen eine bleibende Gedenkstätte. In Deutschland gibt es mittlerweile über 120 Tierfriedhöfe, auf denen Kleintiere wie Hunde, Katzen und Kleinnager beigesetzt werden können. Auf vielen Tierfriedhöfen ist auch eine Bestattung im Sarg oder eine Urnenbeisetzung möglich, oft mit Grabstein und individueller Grabgestaltung. Die Kosten variieren und beginnen bei etwa 150 bis 500 Euro, wobei zusätzliche Gebühren für Grabpflege und die Verlängerung der Grabmiete anfallen. Eine Beisetzung auf dem Tierfriedhof gibt Tierhaltern einen Ort der Ruhe und kann bei der Trauerbewältigung hilfreich sein​

Vorteile:

  • Schafft eine bleibende und geschützte Gedenkstätte.
  • Möglichkeiten zur individuellen Grabgestaltung.

Nachteile:

  • Höhere Kosten durch Grabmiete und Pflegegebühren.
  • Erfordert meist eine längere Anreise.

3. Tierkrematorien und die Feuerbestattung

Die Einäscherung des Haustieres ist eine beliebte Wahl, vor allem, wenn die Asche des Tieres als Andenken aufbewahrt oder verstreut werden soll. Viele Tierkrematorien bieten zwei Optionen an: die Gemeinschaftskremierung und die Einzelkremierung. Bei der Gemeinschaftskremierung wird das Tier zusammen mit anderen Tieren eingeäschert, wobei die Asche meist auf einer gemeinschaftlichen Fläche verstreut wird. Die Einzelkremierung ermöglicht es dem Halter, die Asche in einer Urne mitzunehmen. Die Kosten für eine Einzelkremierung beginnen bei rund 100 Euro und können, je nach Größe des Tieres, bis zu 300 Euro betragen. Viele Krematorien bieten zusätzliche Dienstleistungen wie Ascheschmuck an, sodass das Andenken an das Tier auch individuell gestaltet werden kann​.

Vorteile:

  • Möglichkeit, die Asche als Erinnerung zu behalten.
  • Verschiedene Kremierungsoptionen je nach Budget und Wunsch.

Nachteile:

  • Kostenintensiver als eine Gartenbestattung.
  • Gemeinschaftskremierungen bieten keine persönliche Ascherückgabe.

4. Gemeinsame Bestattung von Mensch und Tier

Ein neuer Trend ist die Mensch-Tier-Bestattung. Dabei werden Halter und Haustier gemeinsam in einem Grab beigesetzt, oft in getrennten Urnen. Diese Möglichkeit besteht allerdings nur auf speziellen „Tier-Mensch-Friedhöfen“, da hier strenge gesetzliche Regelungen gelten. Für viele Menschen ist dies ein tröstlicher Gedanke, der das Tier über den Tod hinaus an der Seite des Halters belässt. In Hamburg ist dies durch ein Gesetz erlaubt, das die gemeinsame Beisetzung von Tier und Mensch auf bestimmten Friedhöfen möglich macht​.

Vorteile:

  • Ermöglicht es Tier und Halter, gemeinsam beigesetzt zu werden.
  • Gedeihendes Angebot, besonders in Großstädten.

Nachteile:

  • Verfügbarkeit nur in wenigen Regionen.
  • Besondere Regelungen und teilweise hohe Kosten.

5. Alternative Bestattungsformen – von der Seebestattung bis zur Einäscherung mit Schmuckoptionen

Neben den klassischen Bestattungsformen gibt es heute auch ausgefallene Optionen. So bieten einige Anbieter eine Seebestattung an, bei der die Asche des Tieres auf hoher See verstreut wird. Andere Optionen wie die Herstellung von Ascheschmuck oder das Einbetten der Asche in ein Erinnerungsstück erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Dies ist jedoch meist teurer und setzt die Einäscherung des Tieres voraus​.

Kosten der Tierbestattung

Die Kosten einer Tierbestattung hängen stark von der gewählten Methode ab und umfassen nicht nur die Einäscherung oder Beerdigung selbst, sondern oft auch Zusatzleistungen. Hier ein Überblick:

  1. Gartenbestattung: Die Gartenbestattung ist kostenfrei, da keine Mietkosten oder Gebühren anfallen. Wichtig ist jedoch, die regionalen Vorschriften zu beachten.
  2. Tierfriedhof: Die Preise für ein Grab auf einem Tierfriedhof liegen zwischen 150 und 500 Euro. Dazu kommen meist jährliche Pflege- und Verwaltungskosten.
  3. Einzelkremierung im Tierkrematorium: Die Kosten für eine Einzelkremierung beginnen bei etwa 100 Euro und können bis zu 300 Euro betragen, abhängig von der Größe des Tieres.
  4. Gemeinsame Mensch-Tier-Bestattung: Die Kosten sind in der Regel höher und variieren je nach Friedhof und Region.
  5. Zusätzliche Erinnerungsstücke: Ascheschmuck und personalisierte Urnen kosten zusätzlich und können den finanziellen Aufwand erhöhen​

Die Wahl der richtigen Bestattungsform für dein Haustier

Die Entscheidung über die Tierbestattung solltest du dir gut überlegen. Jeder Weg hat seine individuellen Vor- und Nachteile, und es ist wichtig, die Kosten im Blick zu behalten, aber auch die eigene emotionale Bindung zu berücksichtigen. Ob Gartenbestattung, Tierfriedhof oder Einäscherung – die Wahl hängt von deinen persönlichen Wünschen, finanziellen Möglichkeiten, aber auch den gesetzlichen Vorgaben ab. Ein würdevoller Abschied ist ein schöner letzter Liebesbeweis für das Tier, das dich über viele Jahre begleitet hat.

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