Wolfsbegegnungen: Das richtige Verhalten zum Schutz von Mensch und Hund

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Wolf steht auf Felsen im Wald
© vladimircech/de.freepik.com

Nachdem der Wolf in Deutschland lange Zeit als ausgerottet galt, trifft man hierzulande etwa seit dem Jahr 2000 wieder öfter auf ihn. Laut dem deutschen Naturschutzbund NABU befinden sich in Deutschland aktuell 161 Wolfsrudel, 43 Paare und 21 sesshafte Einzeltiere (Stand November 2022). Dabei erstreckt sich das von Wolfsrudeln besiedelte Gebiet über Brandenburg, Niedersachsen und Sachsen. Einzeltiere hingegen wurden über das ganze Land verteilt gesichtet.



Gefährliches Raubtier oder harmlose Wildvariante unserer Hunde? Wie verhält man sich bei einer Begegnung mit dem Wolf? Für die meisten ist es nichts Alltägliches, beispielsweise beim Gassigehen mal eben auf einen Wolf zu treffen. Wie bei allen freilebenden, wilden Tieren ist es wichtig, Wölfen mit Aufmerksamkeit und Respekt zu begegnen. Wie der Wolf tickt und was man bei einer Begegnung mit ihm außerdem beachten sollte, erfährst du in diesem Artikel.

Ist der Wolf gefährlich?

Entgegen seinem Ruf, den der Wolf einem Märchen zu verdanken hat, gilt er grundsätzlich als ungefährlich. Seitdem Wölfe wieder vermehrt in Deutschland gesichtet werden – also seit etwa 20 Jahren – wurde hierzulande keine Situation dokumentiert, in der sich ein Wolf gegenüber dem Menschen als gefährlich oder übergriffig gezeigt hat. Die Gründe für im Ausland dokumentierte Übergriffe durch Wölfe sind überschaubar. Wie jedes Raubtier reagiert auch der Wolf aggressiv, wenn man ihm zu nahe kommt und er das Gefühl hat, sein Gebiet oder seine Jungen verteidigen zu müssen. Der am häufigsten registrierte Grund für Überfälle auf Menschen ist die Tollwut, wovon Deutschland seit 2008 aber als befreit gilt.

Wo kann es zu Sichtungen von Wölfen kommen?

Man erwartet den Wolf vorwiegend in ruhigen, abgelegenen Waldgebieten, die ihm viele Möglichkeiten für eine erfolgreiche Beutejagd bieten, denn er ernährt sich bevorzugt von Rothirsch, Reh und Wildschwein. Zu seinem natürlichen Lebensraum zählen mittlerweile aber auch Agrarlandschaften. Somit ist es nicht unüblich, einem Wolf auch in Dörfern und an Stadträndern zu begegnen. Solange es also Beutetiere und Rückzugsmöglichkeiten gibt, die ihm die ungestörte Jungenaufzucht ermöglichen, sind Sichtungen auch in besiedelten Regionen möglich.

Korrektes Verhalten bei der Begegnung mit einem Wolf

Triffst du bei einem Spaziergang plötzlich auf einen Wolf, ist das erst einmal kein Grund zur Panik. Halte Abstand, beobachte das Tier ruhig und lass ihm Zeit und Raum, um sich zurückzuziehen. Drehe nicht den Rücken zum Wolf, um schnell wegzulaufen, das weckt den Jagdinstinkt. Wenn du dich unwohl fühlst, richte dich auf, klatsche in die Hände und rufe laut – dies bringt das Tier in der Regel dazu, sich zurückzuziehen. Bist du mit dem Fahrrad unterwegs oder joggst, unterbrich deine Bewegung, bleib stehen und verhalte dich wie oben genannt.

Was du hingegen unbedingt unterlassen solltest, ist auf ihn zuzugehen oder ihm nachzulaufen. So interessant die seltene Begegnung auch sein mag: Versuche nicht, ihn anzulocken oder zu füttern. Vor allem Jungtiere können sehr neugierig sein – wirf daher keine Gegenstände auf das Tier und renne nicht weg. Dies weckt sein Interesse umso mehr.

Wolfsbegegnungen mit Hunden

Dass der Hund ein Verwandter des Wolfes ist, sollte keinesfalls den Glauben wecken, dass dein Vierbeiner von ihm als Artgenosse wahrgenommen wird. Tatsächlich ist der Wolf für deinen Hund, sofern dieser nicht angeleint ist, eine größere Gefahr als für dich selbst. Lässt du ihn frei herumlaufen, wird der Wolf nicht erkennen, dass er zu dir gehört und ihn unter Umständen als Beute oder Bedrohung wahrnehmen. Möglicherweise hält er ihn für einen Eindringling, vor dem der territoriale Wolf sein Gebiet verteidigen möchte. In Gegenden, die für Wolfssichtungen bekannt sind oder wo du Wölfe vermutest, solltest du deinen Hund deshalb stets angeleint und nah an deiner Seite gehen lassen. So registriert der Wolf, dass dein Hund zu dir gehört und keine Gefahr für ihn darstellt. Zieht euch langsam zurück und bleib unbedingt entspannt – denn zeigst du Anzeichen von Nervosität oder Unsicherheit, überträgt sich dies auch auf deinen Hund.

Generell ist eine Wolfssichtung dem zuständigen Amt, beispielsweise der örtlichen Naturschutzbehörde, zu melden.

Wie jede Begegnung mit einem Wildtier ist auch das Aufeinandertreffen mit einem Wolf nicht gänzlich ohne Gefahr. Grundsätzlich ist er aber ein scheues Tier, das vor uns Menschen Angst hat und unsere Nähe daher meidet.

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