Katzenallergie: Was gibt es für Möglichkeiten?

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Frau mit Katze hält sich ein Taschentuch vor die Nase
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Menschen und selbst Tiere leiden oft unter den unterschiedlichsten Allergien. Ist jemand beispielsweise von einer Laktose Allergie betroffen, so wird diesem empfohlen, sich einfach laktosefrei zu ernähren. Katzenliebhaber, die unter einer Katzenallergie leiden, aber trotzdem gerne eine Samtpfote als Haustier hätten, wollen so eine lapidare Auskunft in Bezug auf Katzen meist nicht vorschnell akzeptieren.



Eine Lösung des Problems sollen hypoallergenen oder allergikerfreundlichen Katzen sein. Mit bestimmten Katzenrassen kann das Zusammenleben für Allergiker tatsächlich leichter funktionieren, wobei es natürlich auch immer darauf ankommt, wie stark die Allergie beim betreffenden Menschen ausgeprägt ist.

Wodurch wird eine Katzen- oder Katzenhaarallergie genau ausgelöst?

Zwar schwingen im Begriff Katzenhaarallergie schon die Katzenhaare als vermeintliche Übeltäter mit, aber das stimmt nur zum Teil. Vielmehr ist das Problem ein spezielles Eiweiß, das Protein Fel d1, das man im Speichel, den Hautschuppen, Talgdrüsen und im Urin von Katzen findet. Dieses Hauptallergen, das zu 80 Prozent der Auslöser der Katzenallergie ist, ist sehr leicht anhaftend. So gelangt es unter anderem über den Speichel auf die Katzenhaare, wenn die Samtpfote sich putzt, befindet sich aber auch in der gesamten Raumluft. Das Protein Fel d1 löst bei Katzenallergikern eine Überreaktion ihres Immunsystems aus, was zu den bekannten Symptomen führt.

Wie äußert sich eine Katzenallergie?

Das gesamte Spektrum reicht von Niesen, tränenden Augen, Hautirritationen bis hin zu schweren Fällen von Atemnot, was es den Betreffenden unmöglich macht, mit einer Katze den Raum zu teilen. Doch auch leichtere Fälle von Katzenallergie mutieren im Laufe der Zeit gelegentlich zu einer schwereren Allergieform. Selbst bei langjährigen Katzenbesitzern kann sich noch plötzlich und ohne jegliche Vorwarnung eine Katzenhaarallergie entwickeln.
Zur Absicherung, ob es sich bei allergischen Reaktionen tatsächlich um eine Katzenallergie handelt, lässt man beim Arzt einen sogenannten Pricktest (Provokationstest) machen.

Welche Katzenrassen gelten als „hypoallergen“?

Dazu zählen die:

  • Orientalische Kurzhaarkatze
  • Sibirische Langhaarkatze
  • Javanese
  • Balinese
  • Sphynx
  • German Rex und Cornish Rex

Aber hypoallergen bedeutet nichts weiter als weniger allergieauslösend, was nicht heißt, dass das zu 100 Prozent antiallergische Katzen sind. Denn vollkommen allergiefreie Katzen sind eine Wunschvorstellung. Es gibt nur solche, die weniger Allergen Fel d1 freisetzen. Selbst die haarlose Sphynx kann über den Speichel noch allergische Symptome auslösen.

Da die German Rex, Cornish Rex und Sphynx Katzen aber zu den Rassekatzen mit Qualzucht-Merkmalen zählen, muss man sich als Katzenfreund überlegen, ob man die Vermehrung solcher Tiere wirklich mit einem Kauf unterstützen will.

Als eine gesicherte Erkenntnis gilt jedoch, dass weibliche Katzen weniger allergen sind als Kater und kastrierte Kater weniger allergen als unkastrierte Geschlechtsgenossen.
Wer trotz Allergie eine Katze zu sich nehmen möchte, sollte vorher den Züchter oder Katzenbesitzer bitten, testweise einige Stunden mit dem Tier zu verbringen, um zu sehen, ob es zu einer allergischen Reaktion kommt. Denn wenn das Tier wegen der Allergie später abgegeben werden müsste, ist das nicht nur sehr traurig für den Katzenfreund, sondern genauso grausam für die Samtpfote.

Tipps wie Allergiker eventuell doch mit einer Katze zusammenleben können

Beim Hautarzt kann der Allergiker eine Desensibilisierungskur machen, wobei der Patient in unterschiedlichen Zeitabständen eine immer höhere Dosis des allergieauslösenden Allergens gespritzt bekommt. Der Plan ist, dass sich der Körper mit der Zeit an das Allergen gewöhnt und toleriert. So eine Kur wird allgemein von der Krankenkasse bezahlt, kann aber zwei Jahre dauern und der Erfolg ist auch hier nicht sicher.

Der Allergiker kann sich vom Arzt eine Spritze geben lassen, die die allergischen Symptome mindert oder unterdrückt. Ob das auf die Dauer funktioniert und gesund ist, ist fraglich. Hoffnungen verspricht die Entwicklung eines Impfstoffes mit Namen Hypocat. Dieser Impfstoff soll den Katzen injiziert werden und das allergieauslösende Protein Fel d1 im Körper der Katze neutralisieren. So soll es bei dem Katzenhaarallergiker zu weniger oder gar keinen Allergiesymptomen mehr kommen. Man geht davon aus, dass Hypocat in den nächsten Jahren eine Zulassung erhält. Ob Hypocat auch für den Stubentiger gesund ist, ist nicht bekannt.

Auch im häuslichen Bereich sollten einige Maßnahmen getroffen werden. Das heißt lieber Fliesen- oder Laminatfußboden statt Teppichboden, da diese täglich feucht gewischt werden können. Das Bett ist zur absoluten Tabuzone für die Katze zu erklären. Empfehlenswert ist außerdem die Nutzung eines antiallergenen Luftreinigers.

Der Kontakt zu dem Haustier ist zu vermindern und nach jedem Streicheln sind die Hände zu waschen. Wobei der letzte Ratschlag garantiert, der am schwersten Einzuhaltende ist, denn die geliebten Haustiger sind nun mal unwahrscheinliche Schmusetiere.

Wer diese Empfehlungen beherzigt, eine hypoallergene Katze wählt und kein starker Allergiker ist, kann damit seltener oder weniger stark von Allergieschüben heimgesucht werden. Die Haltung einer Katze sollte jedoch niemals erzwungen werden. Vor allem schwere Allergiker können dabei ein Asthma entwickeln, weshalb diese von einer Katzenhaltung unbedingt absehen sollten.

Eine gute Alternative für Katzenhaarallergiker

In den Tierheimen gibt es immer wieder liebenswerte Geschöpfe, die aufgrund ihres Alters, eines Handicaps oder einem scheuen Verhalten aufgrund schlechter Erfahrungen niemand zu sich nach Hause holen will. Diese werden von den Tierheimen dann zur Adoption angeboten. Die sogenannten Adoptiveltern zahlen einen kleinen monatlichen Betrag für die Lebenshaltungskosten der Katze, die dafür zeitlebens einen garantierten Platz im Tierheim hat. So hat der verhinderte Katzenhalter dann auch eine Katze, tut ein gutes Werk und kann sein Tier immer wieder nach Lust und Laune während der Öffnungszeiten des Tierheims besuchen. Das ist für beide Seiten doch ein guter Deal, oder?

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