Reitbeteiligung, Pferd teilen oder ein eigenes Pferd?

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Frau sitzt auf Pferd, was von einem Mann geführt wird
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„Alles Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der Pferde“, so lautet zumindest ein altes Sprichwort, das alle Pferdeliebhaber nur allzu gut nachempfinden können. Kein Wunder, dass viele Reiter vom eigenen Pferd träumen, aber wie verwirklicht man sich diesen Traum am besten?



Sich ein Pferd zu kaufen und mit diesen Unternehmungen zu planen, ist eine besonders emotionale Angelegenheit. Allerdings ist ein eigenes Pferd nicht die einzige Möglichkeit, um solch ein Erlebnis zu bekommen. Man kann sich schließlich auch ein Pferd teilen oder eine Reitbeteiligung eingehen.

Was spricht für ein eigenes Pferd und was dagegen?

Vorteile: Du bist der alleinige Besitzer und kannst als dieser frei über die Haltung des nicht ganz kleinen „Haustieres“ entscheiden. Soll das Pferd beispielsweise auf Turnieren geritten werden oder nur auf unbeschwerten, lockeren Ausritten, die Reiter und Tier Spaß bereiten?

Auch was die Erziehung des Pferdes betrifft, entscheidest du allein. Ob du dir das selbst zutraust oder doch lieber einen Trainer mit ins Boot holst, ist deine Entscheidung.

Ebenso triffst du bei der Futterzusammensetzung ganz allein die Entscheidung. Wie viel Heu und Mineralfutter soll das Pferd erhalten, wie steht es mit Zusatzfuttermitteln wie Mash, Hafer, Müsli, Pellets und dürfen auch Leckerlis gegeben werden?

Nachteile: So schön es auch sein kann, alles selbst entscheiden zu dürfen, musst du alle Kosten dafür allein tragen. Das sollte sich jeder vorher einmal genau durchrechnen, denn diese sind nicht unerheblich. Dazu gehören die Anschaffungskosten für das Pferd, der Aufwand für die Unterbringung, Futter, Arztkosten, Impfungen, Versicherungen, Hufschmied und natürlich die Erstausstattung. Ist das ein Betrag, den du allein stemmen kannst und willst? Hinzu kommt der hohe Zeitaufwand.

Eine Reitbeteiligung, die lockerste Form der Bindung

Eine Reitbeteiligung ist quasi die Vermietung eines Pferdes. Der Pferdehalter vermietet lediglich die Zeit an einen anderen Reiter. Dafür wird eine monatliche Gebühr vereinbart. Während der Mieter sich in der vereinbarten Zeit um das Pferd kümmern muss, bestimmt der Pferdeeigentümer die generelle Haltung des Pferdes.

Vorteile: Die monatlichen Kosten sind überschaubar, da diese nur aus der Miete bestehen.

Nachteile: Die Beteiligung kann jederzeit wieder gekündigt werden, wenn es zu Streitigkeiten mit dem Pferdebesitzer kommt. Es besteht außerdem keinerlei Mitspracherecht.

Ein Pferd zusammen mit einem anderen Reiter kaufen

Vorteile: Die anfallenden Kosten halbieren sich und auch der Zeitaufwand für dein Hobby. Denn obwohl jeder gerne viel Zeit mit seinem Tier verbringt, so ist das neben den Aufgaben des Alltags doch sehr viel Freizeit, in der du dich beispielsweise nicht deiner Familie widmen oder mit Freunden Unternehmungen planen kannst. Wer sich dann beispielsweise bei der täglichen Pferdepflege mit dem Reitpartner ablöst, hat viel mehr Möglichkeiten. So kann durch Absprache sogar ein spontaner Urlaub möglich sein und jeder hat einen hilfreichen Partner an seiner Seite, wenn man krankheitsbedingt einmal ausfällt.

Nachteile: Der Reitfreund, mit dem du das Pferd kaufst, ist in diesem Fall ein gleichberechtigter Partner, der alles mitentscheiden darf. Das kann schnell zu Streitigkeiten führen, denn jeder behandelt das Pferd anders. Auch ob eine ärztliche Behandlung nötig ist, wie oft der Hufschmied kommen soll und was das Pferd fressen soll, Diskussionspunkte gibt es viele. Schon manche gute Freundschaft scheiterte auf diese Weise.

Was auf keinen Fall versäumt werden sollte

Auch wenn man sich das Pferd mit seinem allerbesten Freund oder der Freundin teilt, so kann es trotzdem zu Zerwürfnissen kommen. Denn wenn Tiere im Spiel sind, wird es schnell emotional. Deshalb wird allen Interessenten geraten, solch eine Gemeinschaft vertraglich abzusichern. Vorgefertigte Formulare dafür findest du im Internet zum Ausdrucken.

Vor einem gemeinsamen Kauf solltet ihr folgende Fragen abklären:

  • Welche Haltungsform soll das Pferd haben?
  • Wie setzt sich das Futter zusammen?
  • Wie soll das Pferd ausgebildet werden?
  • Soll eine Reitlehre zur Hilfe herangezogen werden? Eine klassische Reitlehre oder eine Schule der Légèrté?
  • Welche Dinge sollen als Grundausstattung gekauft werden? Zusätzliche Artikel (Gamaschen, Satteldecken, Halfter usw.) kann sich bei Bedarf jeder noch selbst besorgen.
  • Wer entscheidet, wie hohe Tierarztrechnungen bezahlt werden müssen? Falls der Partner plötzlich kein Geld mehr für den Stall und die Rechnungen aufbringen kann, können sich die Gläubiger an dich halten, denn ihr seid gleichberechtigte Partner. Das gilt auch, wenn du deinen Anteil bereits bezahlt hast.
  • Wer zahlt die Kosten, wenn das Pferd stirbt oder wer bestimmt, wann das Pferd auf einen Gnadenhof kommen soll?
  • Was passiert, wenn einer das Reiten aufgeben will? Kann der andere dann die Kosten allein übernehmen oder wird das Pferd verkauft?

Je mehr ihr vorher regelt, umso besser könnt ihr spätere Streitigkeiten vermeiden. Deshalb ist ein Vertrag, in dem alles exakt fixiert wird, überaus wichtig.

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